Wir
freuen uns sehr, dass auch die lokale Unterstützung
unserer Organi-sation langsam zunimmt.
Im April 2010 besuchten uns 40 Studenten der
Universität Nairobi im Klubhaus in Soweto. Sie
ermutigten unsere Kinder und Jugendliche durch ein
Theaterstück und Gespräche. Als Geschenk brachten Sie
uns über eine Tonne Maismehl mit! Aus Maismehl wird in
Kenia das Grundnahrungsmittel Ugali – ein pappiger, für
unseren Geschmack faden, Brei – hergestellt. Das
Mehl verteilten
wir an einer anschliessenden Elternversammlung an die
Mütter und Väter der Maisha Mema Kids. Die Freude war
riesig.
Marianne Haldimann Mydland
Aktuelles zum Bauprojekt
Im Mai 2010 hatten wir wieder einmal
einen Gerichtstermin betreffend Baulandstreit. In den
Gerichtsverhandlungen kamen wir erneut einen (kleinen)
Schritt weiter. Jonny liess ein Kreuzverhör über sich
ergehen. Das er angehört wurde, ist ein gutes Zeichen.
Nun erwarten wir gespannt auf die neu angesetzte
Gerichtsverhandlung im Oktober 2010 und hoffen, dass
diese scheinbar endlose Angelegenheit endlich
abgeschlossen werden kann.
Marianne Haldimann Mydland
Volunteering
Seit einigen Jahren ist es möglich, bei uns direkt
vor Ort, in Nairobi, Freiwilligenarbeit zu leisten.
Bisher hatten wir Volontäre aus Norwegen, Dänemark,
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die meisten
besuchen uns für 1 bis 3 Monate.
Wir ermöglichen den Volontären einen einmaligen
Einblick in den Alltag, die Kultur und die
Schattenseiten Kenias und lernen das Land – anders als
Touristen – mit seinen Vor- und Nachteilen von der
wahren Seite kennen. Während ihrem Aufenthalt bei uns
helfen sie tagsüber im Klubhaus bei der Gestaltung des
Unterrichts, dem Erledigen von Hausaufgaben und der
Freizeitbeschäftigung mit. Abends nehmen sie am
Familienleben in Doonholm teil. Die Wochenenden stehen
zur freien Verfügung. Wer will, kann uns in den
Gottesdienst in der Mamlaka Hill Church begleiten.
Viele Volontäre verbinden ihren freiwilligen Einsatz
mit einer Safari in einer der Nationalparks in Kenia
oder Tansa-nia oder reisen an die Küste. Dies ist eine
gute Gelegenheit, nebst dem hektischen Slum- und
Stadtleben auch die wunderbare Natur Ostafrikas ken-nen
zu lernen.
Auch dieses Jahr hatten wir bereits viele freiwillige
Helfer zu Besuch. Lediglich im Juni und Juli war niemand
da. Seit Anfangs August haben wir eine Volontärin aus
Polen bei uns und eine weitere Volontärin, welche bis im
Februar 2011 bei uns bleibt, erwarten wir in den
nächsten Tagen.
Die Kinder, unsere Mitarbeiter, Jonny und ich freuen
uns immer wieder über die Abwechslung und die
Unterstützung, die wir so erhalten. Es ist schön,
unseren Besuchern ein Land zeigen dürfen, dass uns in
der Zwischenzeit sehr ans Herz gewachsen ist.
Marianne Haldimann Mydland
Politisches
Am 4. August 2010 erlebte Kenia
eine historische Abstimmung, welche national und
international gar als „Wiedergeburt Kenias" bezeichnet
wird und die Zukunft des Landes mit Sicherheit prägen
wird.
Die Mehrheit der rund 12,4 Millionen
Stimmberechtigten Kenias stimmte gemäss ersten
Auszählungen mit knapp 70% der Änderung der nationalen
Verfassung zu. Staatspräsident Mwai Kibaki, Befürworter
der Verfassungsänderung, wandte sich mit den Worten „Lasst
uns einander die Hände reichen und den Prozess einer
nationalen Erneuerung unter der neuen Verfassung
beginnen." an Anhänger und Gegner.
Der Ausgang der Abstimmung wird als gute
Entwicklungschance für das ostaf-rikanische Land
betrachtet. Mit der Verfassungsänderung soll die
Gleichbehandlung der insgesamt 42 Volksgruppen gefördert
und die Ausgrenzung von ethnischen Minderheiten
verhindert werden. Teil der neuen Verfassung ist auch
die Machteinschränkung des Präsidenten. Sämtliche
Ernennungen von Ministern müssen künftig vom Parlament
genehmigt werden. Neu sollen auch
Schwangerschaftsabbrüche bei Lebensgefahr für die Mutter
erlaubt sein.
Im Gegensatz zu den Präsidentschaftswahlen, welche
vor zweieinhalb Jahren in Kenia stattfanden und aufgrund
grosser Ausschreitungen für rund 1500 Kenianer tödlich
endeten, verlief die Abstimmung zur Freude von Volk,
Regierung und ganz bestimmt auch zum Wohl der Maisha
Mema Familie friedlich.
Bettina Jorns
Marianne und Jonny
Besuche zu Hause
Jonny war – wie übrigens alle Jahre – im April und
Mai in Norwegen. Fred, einer unserer Mitarbeiter im
Klubhaus, begleitete Jonny. Die beiden besuchten viele
norwegische Ortschaften und berichteten über unsere
Arbeit. Diese Besuche sind für Maisha Mema sehr wichtig,
zumal sich die Organisation durch Spenden finanziert.
Marianne war im Juli 3 Wochen in der Schweiz und
freute sich riesig, viele von euch zu sehen.
Dank
Wir danken euch allen ganz herzlich, dass ihr immer
wieder an uns denkt und uns mit ermutigenden Anrufen,
Briefen, E-Mails und Gebeten erfreut und uns mit euren
Geldspenden Vertrauen schenkt.
Vier Kinder und Jugendliche aus der
Maisha Mema Familie stellen sich in einem kurzen
Steckbrief vor und zeigen, dass sich ihre Vorlieben und
Interessen nicht von derer anderer Kinder rund um den
Globus unterscheiden.
Vorname/Name: John Mwema
Alter: 6
Ich lebe in Doonholm seit: Juni 2008
Anzahl Geschwister: 19 Schwestern, 7 Brüder (nicht
leiblich, übrige Kinder der Maisha Mema Familie)
Mein Lieblingsessen: Poulet und Pommes Frites
Mein Lieblingstier: Tiger
Liebste Freizeitbeschäftigung: Fussball spielen uns
Geschichten lesen
Mein Traumberuf: Chauffeur
Was mir ein Meinem Leben bei Maisha Mema gefällt: Ich
mag es, mit so vielen Geschwistern zu spielen.
Was ich bei Maisha Mema gerne ändern würde: Nichts.
Vorname/Name: Femmy Hamisi
Alter: 9
Ich lebe in Doonholm seit: Dezember 2009
Anzahl Geschwister: 1 Bruder (lebt auch in der Maisha
Mema Familie)
Mein Lieblingsessen: Chapati und Poulet
Mein Lieblingstier: Hund
Liebste Freizeitbeschäftigung: Ballspiele und Singen
Mein Traumberuf: Wissenschaftlerin
Was mir ein Meinem Leben bei Maisha Mema gefällt: Ich
mag es, viele Schwestern und Brüder zu haben.
Was ich bei Maisha Mema gerne ändern würde: Nichts.
Vorname/Name: Samuel Wekesa
Alter: 11
Ich lebe in Doonholm seit: May 2007
Anzahl Geschwister: 19 Schwestern, 7 Brüder (nicht
leiblich, übrige Kinder der Maisha Mema Familie)
Mein Lieblingsessen: Poulet und Reis
Mein Lieblingstier: Löwe
Liebste Freizeitbeschäftigung: Lesen und Fussball
spielen
Mein Traumberuf: Pilot
Was mir ein Meinem Leben bei Maisha Mema gefällt:
Marianne und Jonny passen gut auf uns auf.
Was ich bei Maisha Mema gerne ändern würde: Nichts.
Vorname/Name: Calvorine Achieng Okwar
Alter: 18
Ich lebe in Doonholm seit: August 2000
Anzahl Geschwister: 1 Schwester, 2 Brüder (leben bei
Verwandten auf dem Land)
Mein Lieblingsessen: Fisch und Ugali (Maisbrei)
Mein Lieblingstier: Gepard
Liebste Freizeitbeschäftigung: Filme schauen und
Witze reissen
Mein Traumberuf: Nachrichtensprecherin
Was mir ein Meinem Leben bei Maisha Mema gefällt: Ich
habe mir hier ein Leben aufgebaut und liebe die Familie
sehr.
Was ich bei Maisha Mema gerne ändern würde: Nichts.
John,
Femmy,
Samuel
und
Achieng
dürfen sich
glücklich schätzen: Sie haben mit 24 anderen Kindern und
Jugendlichen bei der Maisha Mema Familie ein geborgenes
zu Hause, erhalten eine ausgezeichnete Schuldbildung,
abwechslungsreiche Nahrung und angenehme Kleidung – gute
Chancen, später einmal einen (der begehrten) Jobs zu
finden.
Fragen und Übersetzung: Bettina Jorns
Ganz
herzliche Grüsse aus Kenia!
Marianneund Jonny
April
2010
Neues
aus Soweto
Schul- und
Ausbildungsabschlüsse
Ende Jahr
beendeten die ersten Jugendlichen aus unserem Programm
in Soweto ihre Ausbildung. Besonders stolz sind wir auf
Mary, die direkt im Anschluss an ihre Ausbildung als
Köchin und Serviertochter einen Job gefunden hat.
Sehr
stolz sind wir auch auf Edwin, einen jungen Mann aus
Soweto, der sich Anfang 2006 nach seinem Abschluss der
Grundschule an uns wendete (siehe Rundbrief Februar
2006). Seine Mutter war damals bereits seit Jahren
verstorben und sein Vater, bei dem er lebte, lag schwer
krank im Spital und starb kurze Zeit darauf. Die
Stiefmutter sah in Edwin eine billige Arbeitskraft und
verweigerte ihm deshalb (trotz Spitzenresultaten im
Grundschulabschluss) eine weiterführende Schule.
Wir
beschlossen, dem Jungen die Sekundarschule zu
finanzieren. Anfang März 2010 erfuhren wir, dass Edwin
seinen Abschluss mit der Note A- erfolgreich bestanden
hat. Damit wird er einen der begehrten Studienplätze an
der Universität erhalten.
Solch ein
gutes Resultat hat noch nie ein von Maisha Mema
unterstütztes Kind erzielt!
Schulanfang
Im Januar
2010 hat in Kenia das neue Schuljahr angefangen. Dies
bedeutet, dass wir die Kinder, welche im letzten Jahr im
Klubhaus vorbereitet wurden, eingeschult haben.
Bereits im
November 2009 begann das „Auswahlver-fahren“ für die
neuen Morgenkinder, welche wir auf die Einschulung im
nächsten Jahr vorbereiten. Über 80 Familien brachten
ihre Kinder ins Klubhaus und hofften auf einen der
mittlerweile sehr begehrten Plätze.
Es war
keine einfache Aufgabe, zu entscheiden, welchen Kindern
wir eine Schulbildung finanzieren, zumal unsere Finanzen
und auch Räumlichkeiten begrenzt sind.
Wir nahmen
schlussendlich 19 neue Kinder in unser Programm auf und
bedauerten, so viele abweisen zu müssen. Seit Januar
besuchen die neuen Kinder regelmässig den
schulvorbereitenden Unterricht im Klubhaus.
Besuch
aus Norwegen
Im Februar
und März 2010 hatten wir Besuch von 3 Norwegerinnen,
welche zwei Monate als Volontärinnen bei uns waren.
Anfang März organisierten die drei für die neuen
Morgenkinder im Klubhaus einen Ausflug in den
Elefanten-Park und auf eine Krokodil-Farm.
Die Kinder
freuten sich riesig. Sehr selten kommen sie aus Soweto
heraus und keines von ihnen hat diese beeindruckenden
Tiere je zuvor live gesehen.
Marianne
Haldimann Mydland
Neues
aus der Grossfamilie
Familienzuwachs
Im Dezember
2009 bat uns das „Children’s Department“, Geschwister,
ein 9-jähriges Mädchen und seinen 5-jährigen Bruder, bei
uns aufzunehmen.
Die Kinder
wurden von ihrer Mutter vernachlässigt. Vor 2 Jahren
griffen Behörden die beiden auf und brachten sie in ein
Kinderheim. Die Geschwister wurden danach von Heim zu
Heim geschoben und konnten an keinem Ort für längere
Zeit bleiben. Die Behörden haben den Kontakt zur Mutter
verloren und gehen davon aus, dass diese aufgrund ihrer
Aids-Erkrankung in der Zwischenzeit gestorben ist.
Bei uns
haben das Mädchen und der Junge nun einen festen Platz
gefunden. In kürzester Zeit haben sich die Beiden bei
uns eingelebt.
Weihnachten
An
Weihnachten hatten wir volles Haus. Alle unsere Kinder
und Jugendlichen verbrachten Weihnachten bei uns. Nach
dem Festessen – gebratene Ziege, Hamburger, Pilau,
Salat, Chapati, Glace und Fruchtsalat – lasen wir den
Kindern eine modernisierte Weihnachtsgeschichte, wie sie
zur heutigen Zeit in Soweto stattfinden könnte, vor.
Da es an
Weihnachten geregnet hatte, gingen wir nachträglich am
31. Dezember mit den Kindern baden. Unsere Kinder
genossen diesen Tag in vollen Zügen.
Hochzeit
Im Februar
waren Jonny und ich an ein wunderschönes Hochzeitsfest
eingeladen. Judith, eine junge Frau, der wir am Anfang
unserer Arbeit eine Schulbildung ermöglichten,
heiratete.
Ihre Mutter
ist im vergangenen Jahr gestorben. Judith fragte daher
Jonny und mich, ob wir als ihre Eltern an den
Hochzeitsvorbereitungen und dem anschliessenden Fest
dabei sein könnten. Wir stimmten gerne zu und nahmen
bereits an den vorangehenden Verhandlungen teil.
Im November
hielt der Bräutigam bei uns um Judiths Hand an und im
Januar besuchte er uns mit einer Delegation von Freunden
und Verwandten, um den Brautpreis auszuhandeln. Wir als
Brauteltern luden die Gäste traditionell zu einem guten
Essen ein. Noch vor dem Hochzeitsfest brachte der
Bräutigam uns den Brautpreis.
Wir
empfanden diese neue Erfahrung als sehr interessant.
Judiths Mann ist Massai und so erhielten wir einen
einmaligen Einblick in eine völlig andere Kultur mit
eigenen Traditionen.
Marianne
Haldimann Mydland
Aktuelles zum Bauprojekt
Am 9.
Dezember 2009 hatten wir einen Gerichtstermin und die
Gerichtsverhandlung nahm endlich einen Anfang. Jonny
wurde von unserem Anwalt verhört. Die Richterin sei dem
Verhör aufmerksam gefolgt und habe ein Protokoll
erstellt.
Die
zuständige Frau des „Ministry of Land“, welche zur
Bestätigung der vorliegenden Papiere vorgeladen wurde,
erschien (unklugerweise) nicht.
Anschliessend hätte eigentlich ein Kreuzverhör mit dem
Anwalt der Gegenpartei stattfinden sollen. Doch da es
gerade Mittagszeit war und die Richterin anschliessend
einen weiteren Termin wahrzunehmen hatte, wurde das
Kreuzverhör auf Februar 2010 verschoben.
Am 9.
Februar 2010 erschienen wir leider vergebens beim
Gericht. Die Richterin war nicht anwesend. Wir erhielten
einen neuen Termin für den 24. Mai 2010.
Wir sind
sehr dankbar, dass uns die Richterin nach 4 Jahren
Wartezeit im Dezember 2009 endlich angehört hat. Nun
hoffen und beten wir, dass die Gerichtsverhandlungen am
24. Mai 2010 fortgesetzt werden können.
Marianne
Haldimann Mydland
Interview mit der Sozialarbeiterin, Florence Kibicho
Florence Kibicho ist seit bald zehn Jahren
Sozialarbeiterin von Maisha Mema. In einem Interview
gibt sie sehr persönlich Auskunft über ihre Erfahrungen.
Florence,
wie bist du zu Maisha Mema gelangt?
Seit
September 1998 arbeitete ich als Jugendarbeiterin für
die kenianische Regierung bis ich im September 2000 die
Kündigung erhielt. Nicht, dass ich etwas falsch gemacht
hätte; die Regierung war nicht mehr in der Lage, die
finanziellen Mittel für unsere Arbeit aufzubringen.
Einen Monat
bevor ich die Kündigung erhielt, besuchte ich mit einer
Mitarbeiterin, als Teil unserer Arbeit, Maisha Mema. Als
ob ich einen baldigen Stellenverlust erahnt hätte und da
mich die Organisation interessierte, fragte ich bei
Maisha Mema an, im Programm mitarbeiten zu können.
Wann hast
du mit der Arbeit für Maisha Mema begonnen?
Im Januar
2001.
Wie
sieht deine tägliche Arbeit als Sozialarbeiterin aus?
Ich helfe
dabei, die Kinder auszusuchen, welche wir zur Schule
schicken und im Klubhaus betreut werden. Ich führe
Gespräche mit Kindern, Jugendlichen und Eltern, welche
besondere Unterstützung benötigen. Zudem bin ich für die
Führung unserer Angestellten zuständig, damit die Arbeit
im Klubhaus läuft. Ebenfalls zu meiner Arbeit gehört es,
kranke Kinder und manchmal auch deren Eltern zum Arzt zu
senden.
Was
motiviert dich, diese Arbeit zu tun?
Ich
möchte, dass Slumkinder später auf dem Arbeitsmarkt
die selben Chancen haben, wie Kinder aus besser
gestellten Familien. Dabei wünsche ich mir, dass
jedes einzelne Kind die guten Chancen nutzt, die es
durch Maisha Mema erhält.
Was
erschwert dir die Arbeit?
Das
Abhängigkeits-Syndrom: Noch sehe ich nicht, dass
Eltern die 100-prozentige Verantwortung für ihre
Kinder übernehmen. Manche denken immer noch, dass
Maisha Mema dafür zuständig ist.
Einige
Eltern denken, dass es „Gottes Wille“ ist, wenn ihre
Kinder Alkohol oder Drogen konsumieren und bemühen
sich nicht, etwas daran zu ändern, zumal sie davon
ausgehen, dass „es so sein soll“.
Was ist
deine beste Erfahrung seit du für Maisha Mema
arbeitest?
Eigentlich jeder Moment, in dem ich ein Kind sehe
und mich daran zurück erinnere, wie sein Zustand war
als es das Klubhaus zum ersten Mal betrat und wie
gut es ihm jetzt geht.
Da ist
dieser Junge, James, dessen schulische Leistungen
uns grosse Sorgen bereiteten. Doch eines Tages kam
er, nahm meine Hand und sagte, dass er sich bessern
wolle. Und tatsächlich: Er übernahm
Eigenverantwortung, verbesserte seine Schulnoten um
einiges und engagierte sich im Maisha-Mema-Tanzklub.
Was ist
deine bisher schlechteste oder traurigste Erfahrung?
Im Jahr
2008 fanden in Kenia Präsidentschaftswahlen, welche
gewaltsame Ausschreitungen zur Folge hatten, statt.
Dies führte neun völlig traumatisierte Eltern mit
ihren Kindern zu uns.
Es war
schwer, die Familien zu beruhigen und davon zu
überzeugen, dass sich die Lage bestimmt wieder
normalisieren wird. Viele von ihnen arbeiten mit
verschiedensten Menschen und somit auch anderen
Stammesangehörigen zusammen. Durch die
Ausschreitungen befürchteten Sie, dass Vertrauen
ihrer Kundschaft aus den übrigen Stämmen zu
verlieren und sahen ihre Einnahmequelle als
gefährdet.
Die
Reaktionen der zu uns Geflüchteten waren sehr
unterschiedlich. Einige waren einfach nur
niedergeschlagen, andere wurden aggressiv oder
schrien grundlos herum. Das war heftig.
Zum
Glück überstanden wir alle die Ausschreitungen heil.
Wenn du
an deiner Arbeit etwas ändern könntest, was würde
das sein?
Bedürftigen, die täglich ins Klubhaus kommen, nein
sagen zu müssen. Wir haben kein Geld, um allen zu
helfen. Doch wenn Eltern mich um Hilfe bitten, bin
ich diejenige, die sie abweisen muss. Etwas, dass
ich nicht gerade geniesse.
Florence, du lebst als alleinerziehende Mutter mit
deiner Tochter. Wie schaffst du das?
Es ist
nicht einfach, alleinerziehende Mutter zu sein. In
unserer Gesellschaft wird meist vermutet: „Sie muss
etwas Schlimmes getan haben“. Doch durch Gott und
gute Freunde, wie meine beste Freundin Marianne, ist
mein Leben einfacher geworden. Ich bin glücklich,
dass meine Tochter, Ivy, die mittlerweile in der 8.
Klasse ist, bisher stets gute Leistungen erzielte.
Nun hoffe ich, dass sie ihr letztes Schuljahr
erfolgreich abschliesst, damit sie anschliessend
eine gute „Secondary School“ besuchen kann.
Interview und Übersetzung: Bettina Jorns
Kurzbericht einer Volontärin
Bettina
Jorns (22), Schweizerin, war von August bis Oktober 2009
drei Monate in Nairobi und hat im Clubhouse ein
Praktikum absolviert. Hier ein Ausschnitt aus ihrem
Bericht:
Zu
Beginn des Praktikums als Assistentin/Lehrkraft im
Klubhaus war ich abends unglaublich müde und erschöpft
von all den neuen Eindrücken. Zudem beschäftigten mich
die teils enorm traurigen Geschichten der Kinder in der
Schule, aber auch derer im Kinderheim. Viele haben
bereits einen Elternteil verloren und erlebten teils gar
den Tod der Mutter / des Vaters mit oder haben ihren
Vater nie gekannt. Ebenso viele haben HIV-infizierte
oder Aids-kranke Eltern, lebten eine Zeit lang auf der
Strasse oder wurden Opfer sexuellen Missbrauchs oder
anderer Gewalttaten. Solche Erlebnisse und Geschichten
stimmten mich anfänglich sehr traurig, gaben mir aber
später die Motivation, mich für eine gute Schulbildung
und abwechslungsreiche Schultage der Kinder einzusetzen.
Ich realisierte, dass gerade für diese Kinder das
Streben nach einer guten Ausbildung sehr wichtig ist, um
sich eine bessere Zukunft ermöglichen zu können. Mir
wurde immer mehr bewusst, dass Mitleid Betroffe-nen
nicht hilft, Motivation und Mithilfe hingegen zum Ziel
führen.
Durch meine
Zeit in Nairobi und der Begegnung mit den
verschiedensten Menschen, wurde ich mir bewusst, wie
unwichtig Materielles sein kann, wenn Faktoren, wie
Gesundheit, Sicherheit und Bildung nicht gewährleistet
sind. Die Organisation Maisha Mema konzentriert sich bei
ihrer Arbeit besonders auf die Hilfe zur Ausbildung von
Kindern, stillt aber nebenbei – soweit als möglich –
auch die Bedürfnisse nach Gesundheit und Sicherheit.
Bevor ein Kind in das Programm im Klubhaus oder
Kinderheim aufgenommen wird, klären die Sozialarbeiterin
und Marianne Haldimann die genaue Familiensituation und
den Gesundheitszustand des Kindes ab. Aufgenommen werden
nur Kinder, welche tatsächlich aus hilfebedürftigen
Verhältnissen kommen.
Maisha Mema
leistet eine unglaublich gute und wichtige Arbeit – weit
über den Soweto-Slum hinaus. Ich bin beeindruckt.
Bettina
Jorns
Rezept: Chapati (ostafrikanisches Fladenbrot)
Zutaten
500g
Weizenmehl
100g
Sesam
50g
geschmolzene Butter
¼
l lauwarmes Wasser
3 EL
Sesamöl
Prise
Salz, Pfeffer
wenig
Sesamöl zum Anbraten
Zubereitung
Mehl,
Sesam, Butter, Sesamöl und Wasser zu einem elastischen
Teig kneten. Den Teig 15 Minuten gehen lassen. Einzelne
Stücke abreissen und zu flachen Broten drücken. Nochmals
10 Minuten gehen lassen. Die Brote in einer heissen
Pfanne in Öl anbraten.
Beilagen
In Kenia
essen wir Chapati zu einem Bohnen-, Erbsen- oder
Fleischeintopf. Das Fladenbrot kann aber beliebig mit
verschiedenen Vorspeisen serviert werden.
.
Wort von Marianne und Jonny
Dank
Wir sind
sehr dankbar für eure Unterstützung. Sei dies eine
ermutigende E-Mail, ein Brief, ein Telefonanruf, ein
Gebet oder eine Geldspende. Im Namen von all unseren
Maisha Mema Kindern sagen wir ganz herzlich danke. Ihr
seid unglaublich wichtig für unsere Organisation. Ohne
eure Mithilfe wäre unsere Arbeit nicht möglich.
Facebook
Maisha Mema
hat neu unter dem Namen „Maisha Mema Kenya“ eine
Facebook-Gruppe, wo regelmässig (auf Englisch)
Neuigkeiten veröffentlicht werden.
Ganz
herzliche Grüsse aus Kenia!
Marianneund Jonny
Volunteering
Ein Freiwilligeneinsatz bei Maisha Mema ermöglicht dir
den Einblick und die Mitarbeit in einem Kinderhilfswerk.
Die Einsatzmöglichkeiten bei Maisha Mema sind sehr
gross. Gemeinsam mit Jonny und Marianne kannst du
vereinbaren, in welchen Bereichen (Unterricht,
Aufgabenhilfe, Freizeitgestaltung, Sozialarbeit, etc.)
du mitarbeiten möchtest.
Die Dauer deines Einsatzes kann bis zu 3 Monaten sein.
Für Kost und Logis werden dir pro Tag CHF 8.50, pro
Monat (pauschal) CHF 255.00 berechnet.
Ab
Zürich bietet die Fluggesellschaft Emirates günstige
Flüge (via Dubai) ab ca. CHF 1‘000.00 an. Die Swiss
führt direkte Flüge, welche jedoch etwas teurer sind,
von Zürich nach Nairobi durch.
Wichtig ist, dass du über gute Einglischkenntnisse
verfügst, dich für andere Kulturen interessierst und
bereit bist, eine zeitlang auf Luxus zu verzichten.
Detaillierte Infos unter:
www.maishamema.org
Ende August
2009
Liebe Freunde!
Schon viel zu lange habt Ihr nichts
von uns und unserer Arbeit in Kenia gehört… Doch heute
wollen wir Euch wieder einmal auf den neusten Stand
bringen und Euch erzählen, was bei uns so läuft…
Während
den letzten Regenzeiten hat es in Kenia nicht genug
geregnet. Die Staudämme haben nur noch ganz wenig
Wasser, Flüsse trocknen aus, Dürre, Hungersnot und viel
Elend herrscht in vielen Teilen des Landes. Die Preise
der Nahrungsmittel sind viel teurer geworden. Seit
Monaten sind unsere Wasserhahnen trocken; Wasser wird
rationiert. Jeder Liter Wasser müssen wir von
Wasserverkäufern kaufen und in grossen Tanks
aufbewahren. Seit Anfangs August wird auch Strom
rationiert und dreimal wöchentlich wird tagsüber im
ganzen Land der Strom abgestellt. Da müssen wir nun
unsere Büroarbeit im Voraus planen… Wir hoffen und
beten, dass die nächste Regenzeit mehr Regen bringt!
Neues
aus unserer Arbeit in Soweto…
Sechzehn
Kinder werden dieses Jahr wieder im Klubhaus
vorbereitet, damit sie im Januar die öffentliche Schule
besuchen können. Jedes Jahr gehen unsere Mitarbeiter
durch Soweto und finden Kinder aus ganz armen und
schwierigen Verhältnissen, die nicht in der Schule sind.
Die Kinder haben sich gut eingelebt in unserer immer
wachsenden Kinderschar Sowetos.
Wir
konnten letztes Jahr das angrenzende Stück Land
zum Klubhaus kaufen.
Dort stand vor langer Zeit eine Bar, doch in den letzten
zwei Jahren war es nur noch eine Bauruine und ein
Abfallhaufen. Im Oktober fingen wir mit dem Ausbau an.
Die Kinder haben nun einen geschützten Platz, um
Basketball und Volleyball zu spielen. Wir bauten ein
Klassenzimmer, eine kleine Bibliothek und ein Büro für
unsere Sozialarbeiterin. Und seit einem Monat haben wir
auch Stromanschluss. Nun können die Kinder problemlos
bis um sieben Uhr Abends Hausaufgaben machen, bevor sie
heimgehen. Wir alle sind begeistert vom
Endresultat des Baus und der Renovation! Wir beten,
hoffen und planen nun für Klubhaus Nummer 2!
Neues aus
unserer
Grossfamilie…
Die
zwei Buben, die ich Euch im letzten Rundbrief
vorstellte, haben sich gut bei uns eingelebt. Kurz
nachdem sie zu uns gekommen sind, hörten wir plötzlich
eines Nachmittags lautes Glockenläuten im Hof. Einer der
Jungs hatte eine Glocke, und es sah aus wie die Glocke
einer Schule. Ein Anruf an ihre Schule, bestätigte, dass
sie ihre Glocke vermissten. Am nächsten Tag kriegte die
Schule ihre Glocke wieder zurück.
Seit
dem letzten Rundbrief hat es in unserer Grossfamilie
viel Wechsel gegeben. Mehrere ältere Kinder sind
ausgezogen, sie sind im College, oder machen ein
Praktikum und leben in gemieteten Zimmern. Mindestens
einmal im Monat kommen sie uns über ein Wochenende
besuchen.
Im letzten
Jahr haben wir auch acht neue Kinder im Heim
aufgenommen, da es mit den Auszügen Platz gab und diese
Kinder will ich Euch nun kurz vorstellen.
A, ein Waisenmädchen, lebte mit ihrer Tante in der Nähe
von Soweto. Nach Abschluss der Primarschule, schickten
wir sie letztes Jahr in die Sekundarschule. In den
Ferien als das Mädchen heimkam, wurde sie von der Tante
wie eine Hausangestellte behandelt. Von morgens bis
abends musste sie putzen, kochen, abwaschen und Kleider
waschen. Wir versuchten mit der Tante zu sprechen, doch
sie Situation änderte sich nicht und schliesslich nahmen
wir das Mädchen bei uns auf.
O, ein Junge
im Vorschulalter, war im Jahr 08 eines der Morgenkinder
im Klubhaus. Sein Vater starb vor ein paar Jahren und
der Verbleib seiner Mutter ist unbekannt. Er lebte auf
dem Land bei Verwandten, wo er allederings misshandelt
wurde. Eine Grosstante brachte ihn nach einem Besuch
dort nach Nairobi. Doch das Leben bei der Grosstante war
auch nicht rosig. Sie hatte kein Geld, um ihn in die
Schule zu bringen. Deshalb kam er ins Klubhaus und wurde
für den Schulbesuch vorbereitet. Oft wurde O von der
Grosstante geschlagen und musste hungrig ins Bett. So
beschloss er eines Tages wegzulaufen. Er kam nicht sehr
weit und wurde von der Polizei aufgegriffen, welche uns
kontaktierte. Die Grosstante holte ihn vom Polizeiposten
ab, aber wir beschlossen ihn bei uns aufzunehmen. O ist
ein aufgestellter Junge und seit Januar besucht er die
erste Klasse.
M
lebte auch in Soweto und Anfangs Jahr schickten wir ihn
in die erste Klasse. Doch seine Mutter vernachlässigte
den Buben. Am Morgen schickte sie ihn entweder viel zu
spät zur Schule oder sie vergass seine Schuluniform zu
waschen. Meistens war die Mutter abends gar nicht daheim
und M verbrachte die Nacht mit seiner kleinen Schwester
alleine. Oft gab es auch nichts Essbares im Haus. Wir
versuchten mit der Mutter zu sprechen und zu helfen,
doch wir sahen keine Änderung. Schliesslich mussten wir
M in unserer Familie aufnehmen und seitdem besucht er
regelmässig die Schule und hat gute Fortschritte
gemacht.
Im Februar wurden wir von einem Heim für Mädchen
angefragt ob wir zwei ihrer Mädchen aufnehmen können.
Das Heim nimmt sich Mädchen an, die auf der Strasse
gefunden werden und rehabilitiert sie. Wann immer es
möglich ist, werden die Mädchen mit ihren Familien
versöhnt und dann werden sie von daheim weiter
unterstützt. Doch das ist bei diesen Mädchen nicht
möglich. Die Mutter von einem der Mädchen lebt selber
auf der Strasse, das Mädchen musste oft für die Mutter
betteln gehen und wenn es am Abend nicht genug Geld
heimbrachte, wurde es geschlagen.
Die Mutter des zweiten Mädchens ist an Aids erkrankt und
kann sich nicht mehr um ihre Tochter kümmern. Bei uns
haben beide Mädchen ein Zuhause gefunden und sie haben
sich gut eingelebt. Wir schicken sie in die erste
Klasse.
W ist ein
neunjähriges Mädchen aus Soweto, das wir in die 4.Klasse
schicken. Wir merkten in den letzten Monaten, dass sich
die Situation zuhause drastisch verschlechterte. Vor ein
paar Monaten verliess die Mutter ihre Familie, seitdem
versuchte der Vater sich alleine um seine Kinder zu
kümmern Doch er ist ein Alkoholiker, selten daheim und
seine zwei Mädchen verwahrlosten unter seiner Obhut.
Unsere Sozialarbeiterin sprach mit dem Vater, der uns um
Hilfe bat, da er einsah, dass er unfähig ist, sich um
seine Töchter zu kümmern. So nahmen wir W und ihre
5-jährige Schwester bei uns auf. Auf den ersten Blick
schätzt man die kleine Schwester keinen Tag älter als
dreijährig. Nach den Ferien werden wir das Mädchen in
den Kindergarten schicken. Nachdem die Beiden zwei
Wochen bei uns waren, kam der Vater sie besuchen. Die
kleine Schwester versteckte sich im Schlafzimmer und
weigerte sich rauszukommen. Schliesslich konnte sie
überredet werden, ihren Vater zu grüssen, doch kaum
ergab sich die Möglichkeit, rannte sie zurück ins
Schlafzimmer und kam erst wieder heraus als der Vater
gegangen war. Sie hat uns gesagt, dass sie nicht mehr
nach Soweto zurück will und bei uns aufwachsen will.
Vor
ein paar Wochen wurden wir von einem anderen Heim
angefragt, ob wir einen Jungen aufnehmen können, den die
Polizei ihnen brachte. Der Junge – ungefähr sechsjährig,
wurde auf der Strasse gefunden, doch bis heute sind alle
Ermittlungen Angehörige ausfindig zu machen, erfolglos
geblieben. Auch wenn wir ihn nach seiner Familie fragen,
geht er in sich herein und wird still. Von irgendwas ist
der Junge traumatisiert und es war bis jetzt unmöglich
herauszufinden, was es ist. In den ersten Tagen war er
den anderen Kindern gegenüber misstrauisch, versteckte
sich oft und war ein Einzelgänger. Doch nach ein paar
Tagen befreundete er sich mit den anderen Kindern und
spielt nun mit ihnen als wäre er schon immer hier
gewesen. Nach den Ferien wollen wir diesen Jungen in den
Kindergarten schicken.
Wir sind dankbar, dass wir mit Gottes Hilfe und Eurer
Unterstützung diesen Kindern ein Zuhause und eine
Familie bieten können. Manche dieser Kinder haben schon
mehr Schweres in ihrem kurzen Leben erlebt, als viele je
in ihrem ganzen Leben erleben werden… Das gemeinsame
Spielen mit den anderen Kindern, ein geregelter
Tagesablauf, die liebevolle Betreuung unserer
Hausmütter, immer genug zu Essen – all das trägt dazu
bei, dass sich die Kinder innert kürzester Zeit bei uns
geborgen und „daheim“ fühlen. Bitte betet auch
weiterhin für uns und unsere Kinderschar, sowie für
Kenia.
Mit
herzlichen Grüssen!
Marianneund Jonny
PS: Wir Ihr
sicher wisst, haben wir in der Schweiz einen Verein (MASEMI-Schweiz)
eingetragen mit dem Ziel, das „Maisha Mema Child
Sponsorship Program“ sowohl finanziell, materiell als
auch organisatorisch zu unterstützen. Ende August hat
MASEMI-Schweiz schon zum 3. Mal einen Info Stand am
„Ostermundiger Märit“ gehabt. Falls Ihr Ideen und
Interesse habt, in irgendeiner Weise bei unserem Verein
mitzuarbeiten meldet Euch doch bitte bei: masemi-schweiz@gmx.ch
oder unter Tel. 031/825 64 20
Im Einsatz während des Herbstmärit 2009 in Ostermundigen
Im
Juli
2008
Liebe Freunde!
Anfangs 2008 erlebten wir eine
turbulente Zeit. Doch die politische Lage hat sich
beruhigt, aber die Konflikte sind noch nicht wirklich
gelöst, sie wurden erst einmal verdrängt. Viele Menschen
leben immer noch in Flüchtlingslager, ohne Hab und Gut.
Der Alltag ist aber eingekehrt und unserer Kinderschar
und uns geht es gut.
Neues aus unserer Arbeit in Soweto…
InSoweto
fanden unsere Mitarbeiter Ende letztes Jahr wieder 17 bedürftige Kinder, die
nun jeden Tag ins „Clubhouse“ kommen, wo sie auf den
Schulbesuch vorbereitet werden. Einige Kinder machten
schnell Fortschritte und konnten im Mai bereits
eingeschult werden.
Nach
den politischen Unruhen haben sich mehrere Familien, die
aus den Krisengebieten geflüchtet sind, in Soweto
niedergelassen. Manche fanden bei Verwandten
Unterschlupf oder sie wagen einfach einen Neuanfang. Es
sind tragische Geschichten wie diese Leute ihre ganze
Existenz verloren haben. Vorher haben sie jahrelang
friedlich an einem Ort gelebt, das Land bebaut und von
ihren Erträgen gut gelebt. Doch innerhalb kürzester Zeit
- nur Minuten - nachdem die Resultate der
Präsidentschaftswahlen bekanntgegeben wurden, waren sie
in der Gegend nicht mehr erwünscht. Ihre Nachbarn und
Freunde wurden urplötzlich zu ihren Feinden, Häuser und
Äcker wurden angezündet und sie mussten Hals über Kopf
flüchten – nur weil sie dem falschen Stamm angehörten…
Mehreren Familien haben wir mit Startkapital geholfen,
damit sie wieder eine Existenz für ihr Einkommen
aufbauen können und da ihnen das Geld fehlt um die
Kinder neu einzuschulen, nahmen wir zusätzlich neun
Kinder im Patenschaftsprogramm auf. Manche Kinder sind
noch von den Geschehnissen traumatisiert, auch haben sie
Misstrauen gegenüber einzelnen Stämmen, doch unsere
Sozialarbeiterin nimmt sich gut den Kindern an.
Im
März erkrankte plötzlich die Mutter von zwei unseren
Soweto Kindern schwer. Die Grossmutter kümmerte sich um
ihre kranke Tochter und deren fünf Kinder, wovon eines
ein kränkliches Bebe ist. Gleichzeitig hatte die
Grossmutter selber fünf schulpflichtige Kinder. Die
grosse Familie hatte plötzlich Probleme auch nur eine
Mahlzeit zu kochen. Wir halfen der Familie täglich mit
Nahrungsmitteln, doch die Mutter wurde einfach immer
schwächer und die Familie konnte nicht wirklich sagen an
welcher Krankheit sie litt. Wir brachten sie zum Arzt
und unsere Befürchtungen wurden bestätigt - die Frau
hatte Aids. Ihre Mutter versuchte sie aufzupäppeln, doch
sie wurde immer schwächer und war nur noch um die 35kg.
Im Mai brachten Bekannte die Frau in ein Spital, wo sie
behandelt wurde, doch die Bekannten sind ohne zu zahlen
abgehauen und am gleichen Abend wurde die Frau
buchstäblich auf die Strasse gestellt. Ohne einen
Schilling in der Tasche stand sie vor dem Spital. Ein
Taxifahrer gab ihr sein Natel, damit sie ihre Familie
benachrichtigen konnte. Die Familie wiederum rief mich
an, da sie nicht wussten was sie machen sollten. Es war
nämlich schon nach neun Uhr abends und das Spital war
ganz auf der anderen Seite der Stadt, so war es den
Verwandten nicht möglich die Mutter schnell abzuholen.
Was sollte ich aber machen? Ich konnte sie doch nicht
einfach vor dem Spital stehen lassen, da würde sie sich
bestimmt noch eine Lungenentzündung holen. So rief ich
ein Taxi und der Fahrer holte zuerst zwei
Familienmitglieder in Soweto ab, er kam bei uns vorbei
und kriegte Geld und Instruktionen. Danach ging’s zum
Spital, die Mutter abholen und von dort ging die Fahrt
in ein weiteres Spital wo sie um Mitternacht
eingeliefert wurde. Um zwei Uhr morgens war der
Taxifahrer wieder daheim… Doch leider setzten die etwa
vier Stunden Kälte der Mutter so sehr zu, dass sie sich
nicht mehr erholen konnte und der Kampf gegen die
tödliche Krankheit Aids verlor sie zwei Tage später.
Welch ein Schock für die Familie und auch wir hatten
geglaubt, dass sie sich wieder erholen würde. Es dauerte
vier Wochen bis die Angehörigen das nötige Geld für die
Beerdigung beisammen hatten. Die Tradition verlangt,
dass die Frau auf dem Land, wo ihr Mann herkommt,
beerdigt wurde.
Ein
Mädchen im Vorschulalter, eines der 17 neuen „Clubhouse
- Kinder“, weiss, dass ihre Mutter um zu überleben,
jeden Morgen und jeden Abend drei Tabletten schlucken
muss. Den Namen der Krankheit kennt das Mädchen nicht,
aber sie passt auf, dass die Mutter die Tabletten immer
nimmt. Die Verwandten kümmern sich überhaupt nicht um
Mutter und Tochter, so stehen die zwei ganz alleine da.
Die Mutter kam zu uns und bat uns ihrem einzigen Kind zu
helfen, da sie die Finanzen einfach nicht hat um das
Mädchen in die Schule zu schicken.
Es kam ein paar Monate ins „Clubhouse“, lernte mit viel
Interesse und seit Mai geht es in die Schule.
Nachmittags und am Samstag trifft man es immer im „Clubhouse“
an. Wir halfen der Mutter mit einem Startkapital, damit
sie „Omena“ (ganz kleine, gesalzene und getrocknete
Fische) ankaufen und sie an einem kleinen Marktstand
weiterverkaufen kann. Die Mutter ist auch an Aids
erkrankt und ist dankbar über jeden neuen Tag den sie
noch mit ihrer Tochter hat.
Überhaupt wissen wir, dass immer mehr Familien von Aids
betroffen sind. Wir fühlen uns oft einfach hilflos und
wissen dass wir uns in ein paar Jahren um viel mehr
Waisenkinder kümmern werden.
Neues aus unserer Grossfamilie…
Seit
einem Monat leben zwei neue Buben bei uns. Wir wurden
von der Kinderbehörde angefragt, ob wir sie aufnehmen
können. Vor gut einem Jahr wurden sie von der Polizei in
einem Slum gefunden. Die Buben wussten nicht wer sie
sind und von wo sie stammen. Während die Polizei
versuchte Angehörige der Buben ausfindig zu machen,
wurden sie von einer guten Samariterin aufgenommen. Doch
nach acht Monaten brachte sie die Kinder der Polizei
zurück und eine Polizistin hatte Mitleid und nahm die
Buben zu sich. Doch nach ein paar Monaten wurde die Frau
in ein anderes Gebiet versetzt und sie brachte die
Beiden wieder auf den Polizeiposten. Nun wurde das
Sozialamt gebeten die Kinder abzuholen und sich um sie
zu kümmern. Sie kamen vorübergehend in ein Heim, bis
eine Lösung gefunden wurde. Leider konnten trotz aller
Bemühungen der Polizei keine Angehörigen ausfindig
gemacht werden.
Nach ein paar Wochen wurden wir angefragt ob wir den
Buben ein Zuhause geben können. Unsere Sozialarbeiterin
besuchte die Knaben und erzählte uns die tragische
Geschichte. Wir beschlossen sie in unserer Grossfamilie
aufzunehmen. Vielleicht werden wir einmal mehr über
diese Kinder erfahren.
Ein paar Tage später, holten die Sozialarbeiterin, Jonny
und ich die Buben ab. Ihr ganzes Hab und Gut bestand aus
den Kleidern auf dem Leib und den Plastiksandalen. Es
ging gar nicht lange und sie fühlten sich daheim. Die
Mädchen freuten sich besonders über die zwei und sie
verwöhnen sie, helfen ihnen und teilen mit ihnen wenn
sie etwas Süsses haben. Niemand kennt ihr Alter oder
ihren Stamm. Zusammen wurden Namen ausgesucht und nach
Gutdünken ein Geburtsjahr ausgewählt. Kleider, Schuhe,
Schuluniformen, Schreibmaterial, Hefte, und Bücher
wurden eingekauft und ein paar Tage später hatten sie
ihren ersten Schultag im Kindergarten. Bis jetzt gefällt
es ihnen dort gut. Im Moment verdrücken sie noch
Unmengen von Essen; wahrscheinlich bekamen sie vorher
nicht viel, oder wussten oft nicht wann es die nächste
Mahlzeit geben würde, so war es besser mehr als genug in
sich hineinzustopfen…
Die Lehrerin in der Schule muss aufpassen, dass sie
nicht auch noch die Teller der langsamen Mitschüler
wegessen. Sie verstehen auch noch nicht, dass sie die
Hefte und Bücher am Ende des Schultages nicht nach Hause
nehmen dürfen. Falls die Lehrerin nicht aufpasst, gehen
sie in den Schrank und füllen den Schulsack mit
Schulmaterial. Am Schulschluss wurde die Lehrerin auch
schon als Diebin bezeichnet, da sie ihnen ihre Bücher
nicht mit nach Hause gab.
Seit
Februar haben wir eine neue Hausmutter. Sie ist eine
fleissige Mitarbeiterin mit einem grossen Herzen für die
Kinder. Überhaupt sind wir so froh und dankbar um treue
Mitarbeiter, die sich mit viel Hingabe um die Arbeit
kümmern.
Vier
unserer ältesten Kinder sind vor kurzem ausgezogen. Sie
haben die Sekundarschule erfolgreich abgeschlossen, sind
nun im College und haben dort ihre Unterkunft. Am
Wochenende trifft man sie oft bei uns. Wir essen
zusammen Chapatis (Brotfladen, die man auch aus der
indischen Küche kennt) mit Bohnen; das ist unser
traditionelles, heissgeliebtes Samstag – Abendessen.
Vom
August bis Ende Jahr haben sich mehrere Volontäre und
Besucher bei uns angemeldet. Wegen den politischen
Problemen hatten wir dieses Jahr noch keine Besucher. Da
sich die Lage wieder entspannt hat, freuen wir uns auf
die Abwechslung, die mit den Besuchern kommt. Falls Ihr
auch einmal Ferien in Kenia macht, seid Ihr herzlich
eingeladen bei uns vorbeizukommen!
Liebe Freunde, Euch allen herzlichen Dank dass Ihr
hinter uns und Maisha Mema steht. Wir sind Euch dankbar,
dass wir auf Eure Unterstützung zählen dürfen. Bitte
betet auch weiterhin für uns und unsere Kinderschar,
sowie für Kenia.
Mit
herzlichen Grüssen!
Marianneund Jonny
Im
Januar
2008
Liebe Freunde!
Wir
bemerkten kaum dass das neue Jahr Einzug hielt. Die
Ereignisse in Kenia überstürzten sich und überschatteten
die Festtage.
Die
Internationalen Nachrichten bei Euch sprachen die
letzten 3 Wochen immer wieder von Kenia. Ihr habt
Berichte von der umstrittenen Wiederwahl von Präsident
Kibaki gehört und habt Bilder der Massendemonstrationen
und der Gewalttaten gesehen. Ihr habt ganz bestimmt auch
mit Schrecken gehört wie mehrere hundert Menschen ihr
Leben und Hunderttausende ihr Hab und Gut verloren haben
und nun wie Flüchtlinge in ihrem eigenen Land leben
müssen. Und Ihr fragt Euch sicher wie es uns in Kenia
geht…
Wir können
Euch beruhigen, denn es geht uns und unserer Kinderschar
gut und unser Quartier ist still und friedlich. Wir
hoffen und beten mit allen Kenianer, dass bald
Gerechtigkeit und Frieden einkehrt!
Vorab
möchten wir uns auch ganz herzlich für Eure Anteilnahme
bedanken. Viele sms, E-Mails und Anrufe erreichten uns
die vergangen Wochen. Leider ist die Post nicht sehr
zuverlässig. Sehr viele Briefe und Pakete erreichen uns
nicht. Falls Ihr Euch über unser Schweigen wundert,
nachdem ihr uns oder den Kindern geschrieben habt, so
hat uns Eure Post nie erreicht.
Mit
diesem Rundbrief möchten wir Euch wieder etwas auf den
neusten Stand bringen.
News…News…News…
In
der ersten Januarwoche beherbergten wir für zwei Nächte
sechs Kinder aus Soweto. Die Lage war in Soweto nicht
sehr sicher, doch die ganze Situation hat sich beruhigt.
Einige der Kinder aus Soweto reisten mit ihren Familien
im Dezember aufs Land. Ein paar wenige Familien konnten
bis heute noch nicht nach Nairobi zurückkehren, da sie
aus den Gebieten mit den meisten Unruhen stammen. Doch
wir haben gehört, dass sie wohlbehalten sind.
In
den letzten drei Wochen waren die Läden oft geschlossen,
da Kundgebungen angekündigt wurden. An gewissen Tagen
war es schwierig Früchte und Gemüse zu kaufen. Oftmals
schnellten die Preise der Mangelwaren in die Höhe.
(6-8 Tomaten
kosten normalerweise 20Sh. Während gewissen Tagen
kostete die gleiche Menge 100Sh.) Wenn die Läden offen
waren, wurde gehamstert und Notvorräte angelegt.
Die
Reisebranche erleidet riesige Einbusse. So viele
Kenianer verdienen ihr tägliches Brot durch den
Tourismus. Eine siebenundzwanzigköpfige Reisegruppe die
uns im Februar besuchen wollte, hat ihre Reise auch
abgesagt. Letztes Jahr hatten wir mehrere Volontäre und
Besucher. Die Kinder freuen sich immer über die
Abwechslung durch die Besucher. Im Oktober kam uns sogar
eine Schulklasse aus Norwegen besuchen. Doch mehrere
Volontäre planten im ersten Quartal 2008 zu kommen, sie
haben wegen den Unruhen ihre Pläne geändert.
Im
Dezember führten wir - wie alle Jahre - ein Lager durch.
Diesmal nahmen über 90 der Maisha Mema Kinder teil. Sie
hatten fünf schöne Tage, denn Kwame, einer unserer
Mitarbeiter organisierte für die Kinder ein
unvergessliches Lager. Überhaupt gingen nur wenige
Kinder unserer Grossfamilie im Dezember ihre Verwandten
besuchen. Über Weihnachten hatten wir ein volles Haus
und alle Kinder feierten mit uns. Da wir der politischen
Lage nach den Wahlen nicht trauten, baten wir alle
Kinder schon vor Weihnachten zurückzukommen. Am 26.
Dezember gingen wir mit allen baden, das für die Kinder
immer ein besonderes Erlebnis ist.
Am
14. Januar öffnete mit einer Woche Verspätung die Schule
wieder ihre Tore. Die Sekundarschüler, nachdem wir mit
den verschiedenen Schulen gesprochen haben, sind diese
Woche auch wieder in ihre Internate zurückgekehrt.
Vieles musste fürs neue Schuljahr vorbereitet und
einbezahlt werden. Doch wir sind sehr froh, dass der
Schulalltag wieder eingekehrt ist.
Tabitha
besucht seit dieser Woche die erste Klasse der
Primarschule. Stolz ging sie mit ihrem neuen Rucksack,
gefüllt mit Schulbüchern und ihrer neuen Uniform am
ersten Tag zur Schule. Sie hat in den letzten Monaten
riesige Fortschritte gemacht und kann einfache Wörter
lesen und schreiben und kommuniziert in recht gutem
Englisch.
Samuel
(über ihn schrieb ich im letzten Rundbrief) hat mit der
zweiten Klasse angefangen. Es gefällt ihm sehr in der
Schule. Am Morgen steht er schon eine halbe Stunde,
bevor er zur Schule gehen kann, beim Tor bereit. Er hat
sich sehr gut in unserer Familie eingelebt. Bis jetzt
sind alle unsere Versuche, den Vater ausfindig zu
machen, gescheitert.
George,
ein hilfsbereiter, aufgestellter junger Mann, aus
unserer Grossfamilie schloss vor einem Jahr erfolgreich
die Sekundarschule ab. Er will nun eine Ausbildung in
der Tourismusbranche machen und wird nächste Woche nach
Mombasa fahren, da er einen Studienplatz im Mombasa
Polytechnikum erhalten hat. (Hoffen wir, dass sich bis
Ende seiner Ausbildung, die Reisebranche wieder erholt
hat.J)
In
Kibera (Nairobi), dem grössten Slum südlich der Sahara,
unterstützen wir 6 Kinder die mit ihrer Grosstante
zusammenleben. Die Kinder kommen aus mausarmen
Verhältnissen. Auf dem Land, wo sie herkommen, herrscht
immer wieder Dürre und Hungersnot. Deshalb hat sich die
Grosstante, die selber keine eigenen Kinder hat, diesen
Verwandten angenommen und will ihnen ein besseres Leben
ermöglichen. Sie alle verbrachten den Ferienmonat
Dezember auf dem Land. Einzig die Grosstante kam für die
Wahlen nach Nairobi und ging gleich darauf wieder aufs
Land. Es wurden nämlich in Kibera Unruhe befürchtet. Nur
ein paar Minuten nach Bekanntgabe des Wahlresultat,
wurde mancherorts in Kenia gejubelt und an anderen Orten
gab es Chaos, Zerstörung und Tod. In Kibera, welches zum
Wahlkreis des unterlegenen Raila gehört, wurde viel
Unheil angerichtet. Am 10. Januar dachte die Grosstante,
dass sie nun gefahrlos mit der Kinderschar nach Kibera
zurückkehren kann. Doch Kämpfe, ein völlig abgebrannter
Markt, viele zerstörte Häuser und Unsicherheit
begrüssten sie. Sie kommt vom Stamm des Präsidenten und
die sind in Kibera in der Minderheit und
verständlicherweise fühlte sie sich nicht mehr sicher
dort mit den Kindern. Sie fand in einem anderen,
friedlicherem Slum, zwei freie Zimmer und die Familie
packte zwei Tage später all ihr Hab und Gut und zügelte.
Für die Kinder wurde in der Nähe eine neue Schule
gefunden und die Grosstante ist nun dabei eine neue
Existenz aufzubauen.
Vor
Weihnachten wurden wir in unserer Grossfamilie von
Mitarbeitern der „Kenya Pipeline“ besucht. Sie kamen in
einem Bus und brachten uns jede Menge Esswaren, Seife,
Zahnpaste, Kleider, etc. Wir verbrachten einen schönen
Nachmittag, sie ermutigten unsere Kinder und wir waren
überwältigt durch ihre Grosszügigkeit.
Auch kurz vor
Weihnachten kamen die Sonntagschulkinder unserer Kirche
die Kinder in Soweto besuchen und führten ein
Weihnachtsmusical auf und brachten nützliche Geschenke
für all unsere Kinder mit. Wir erlebten wirklich
Weihnachten!
Inunserer
Grossfamilie sowie in Soweto haben wir und unsere
Mitarbeiter die letzten Wochen mit den Kindern über die
politische Situation und die Stammesfehden gesprochen.
Wir kümmern uns um Kinder, die von 9 verschiedenen
Stämmen kommen. Immer wieder ermutigen wir sie, dass sie
in erster Linie Kenianer sind und dass es möglich ist,
friedlich miteinander zu leben. Unsere Kinder in Soweto
gingen letzte Woche vom Clubhaus heim, um ihren Eltern
zu erzählen, dass Ihre besten Freunde von einem anderen
Stamm sind und ihnen das egal ist.
News vom Bauprojekt!
Der
Architekt hat neue Pläne für das Kinderheim und unser
Haus gezeichnet und sie für die Baubewilligung
eingereicht. Wir warten darauf, dass sich das
Planungskomitee der Stadt trifft. Wir hoffen auch,
dass der Fall vor Gericht endgültig abgeschlossen
wird… Eines haben wir in Kenia gelernt: Alles dauert
hier länger und man braucht viel Geduld und Ausdauer!
Im
August kauften wir 6 weitere Parzellen in Soweto. Wir
möchten ein zweites Klubhaus bauen. Das neue Klubhaus
wird für die Kinder vom Vorschulalter bis siebte
Klasse sein und das Bestehende für die älteren Kinder.
Das neue Klubhaus wird auch mehr Platz zum Spielen
haben.
Durch
das Lesen des Rundbriefes habt Ihr auch viele
Gebetsanliegen mitbekommen. Wir sind Euch dankbar wenn
Ihr mit uns betet!
Wir
möchten Euch auch ganz herzlich für Eure Unterstützung
im vergangenen Jahr danken, und hoffen, dass wir Euch
auch dieses Jahr zu unserem Unterstützungskreis zählen
dürfen.